Debatte ist eine eigene Publikationsplattform der Allianz für Kritische und Solidarische Wissenschaft (KriSol). Sie wird von einem Redaktionskollektiv kuratiert und zielt auf einen Diskurs ab, der komplex ist und sich doch klar für eine kritische und solidarische Wissenschaft positioniert. Wir möchten diesen Diskurs mit unseren Texten zeigen, öffnen und zugänglich machen. Denn die Bedrohung und Verengung von Denk- und Debattenräumen geht die ganze Gesellschaft an.

Hier stellen wir Beiträge vor, die in internationalen oder in entlegeneren deutschsprachigen Medien erschienen sind und die wir wichtig finden, und verlinken dorthin (Picks); wir kontextualisieren und empfehlen Veröffentlichungen von KriSol-Mitgliedern (Drops), und wir veröffentlichen außerdem eigene längere Texte (Posts).

Programmatisch eint uns, dass wir Gegenpositionen zum „Denksystem der Staatsräson“ (Charlotte Wiedemann) einnehmen, dessen Autoritarismus wir ablehnen. Debatte ist der Empirie, den Menschenrechten und einem engagiert-wissenschaftlichen Ethos verpflichtet. Wir wollen Wissensbestände, Standards, Methoden, Perspektiven und Forschungsfragen aus den Wissenschaften einem breiteren Publikum kenntlich machen. Bei uns kommen viele Stimmen zu Wort: Stimmen aus unterschiedlichen Disziplinen, Stimmen mit unterschiedlichen Zugehörigkeiten und Erfahrungen, insbesondere marginalisierte Stimmen, Stimmen, die eine Vielfalt von politischen Perspektiven abbilden – solange sie die Prämissen einer kritischen und solidarischen Wissenschaft teilen. Debatte steht für ein Diskursverständnis, das sich um kritische Komplexität bemüht und den Meinungsjournalismus überwindet. Komplexität bedeutet hier, sich der Vielschichtigkeit der beschriebenen Phänomene bewusst zu sein. Komplexität bedeutet nicht Ausgewogenheit im Sinne einer Darstellung „beider Seiten“ oder aller zu einem Thema vertretenen Meinungen, wie sie bedauerlicherweise nicht nur den Journalismus prägt, sondern zunehmend auch in der Wissenschaft gefordert wird – zu Lasten einer vertieften Auseinandersetzung mit spezifischen Perspektiven. Wir wehren uns gegen die autoritären Bestrebungen staatlicher Interventionen in die wissenschaftliche Autonomie, und wir setzen uns für den Erhalt von wissenschaftlichen und intellektuellen Freiräumen ein. 

Das Redaktionskollektiv besteht derzeit aus Marion Detjen, Julia Eckert, Isabel Feichtner und Christian Strippel.​​​​​​​